CONSIDER THINGS ist eine Auseinandersetzung mit der Dingwelt und ihrer Beziehung zum Menschen. Die Dinge, als Teil der künstlichen und vom Menschen geschaffenen Welt, dienten als Ausgangspunkt für diese Arbeit. Im Speziellen sind es zerstörte oder zerstörerische Dinge, die den fotografischen und theoretischen Prozess angestoßen und gelei- tet haben – entgegen der Idee des zerstörerischen Beendens stehen sie am Beginn von etwas Neuem. Dabei hat sich zwischen Ende und Anfang ein Möglichkeitsraum zum Reflektieren und Interpretieren eröffnet. Es ist der Versuch, die Dinge in einer Zeit, in der Informationen (1) immer wichtiger werden, neu zu betrachten und jenen Aufmerksamkeit zu schenken, die in der Überflussgesellschaft des Globalen Nordens als Abfall und unproduktiv gesehen werden. Dabei wird nach neuen Perspektiven und Verknüpfungen gesucht – sowohl visuell als auch gedanklich.
Die Arbeit zeigt fiktionale und inszenierte Fragmente einer Welt, die nicht weit entfernt von einem kapitalistischen und konsumorientierten Alltag ist, aber trotzdem ein surreales und traumhaftes Ausmaß annimmt. Durch Manipulation und Inszenierung wird versucht, eine Fiktion zu erschaffen, die Situationen, Zustände und Wahrnehmungen verdichtet. CONSIDER THINGS lädt dazu ein, nach Zusammenhängen zu suchen und neue Dinge herauszufinden. (E.G)
(1) In der Terminologie von Vilém Flusser und später auch Byung-Chul Han werden Informationen als Undinge bezeichnet. Sie verdrängen die Dinge aus unserer Umwelt. Laut Han befinden wir uns im Übergang vom Zeitalter der Dinge zum Zeitalter der Undinge. (vgl. Han 2021: 7 und Flusser 1993: 81)
Diplom 2022
