Was passiert, wenn das Objektiv auf den Fotografen gerichtet ist? 
Welche Dynamik hat die Beziehung zwischen den an einer fotografischen Szene beteiligten Personen, wenn ihre Verbindung über die Aufnahme hinausgeht? Und warum verwenden wir überhaupt noch den Begriff "Shooting"?

31 Fotograf*innen, die sich gegenseitig fotografieren.

Das Portrait, ein Genre, das auf die Antike zurückgeht, umfasst das Individuelle, das Kollektive, das Politische, das Realistische, das Perfektionierte, das Künstliche, das Verzerrte und vieles mehr.
Indem wir die Beziehungen zwischen dem Fotografen und dem Fotografierten untersuchen, versuchen wir, die vorherrschenden Hierarchien im Bereich der Fotografie zu dekonstruieren und die gewalttätige Geschichte dieses Mediums anzuerkennen, die sogar in sein Vokabular eingebettet ist, das an Krieg und Konfliktzonen erinnert. Indem wir uns gegenseitig fotografieren und ständig die Rollen von hinter und vor der Linse wechseln, entwickeln wir eine Sensibilität, die unsere Aufmerksamkeit erhöht und das Einfühlungsvermögen gegenüber den Personen fördert, die wir abbilden und sichtbar machen wollen. Dieser Prozess zeigt, wie die Qualität unserer Interaktionen die Art und Weise prägt, in der wir Bilder von uns selbst produzieren. Dabei werden wir ermutigt, neue Ansätze zu finden, uns gegenseitig zu betrachten und neue Ästhetiken zu erforschen, die auf diesem Weg entstehen können.

Mit Arbeiten von
Vivienne Aubin
Marie Luise Baumschlager
Hana Bei
Nikola Biscan
Magdalena Chan
Aaron Gaab
Michael Giefing
Francis Grill
Loys Haemmerle
Juliane Harder
Fritz Enzo Kargl
Margarita Keller
Lydia Naomi Knöbl
Gwen Meta
Vanessa Kügerl 
Rea von der Liszt
Lea Sophia Mair
Luca Celine 
Darryl Oswald
Oskar Ott
Nico Pistec
Mohammadreza Pourjafarian
Mirjam Reiter
Dalmonia Rognean
Jessica Roes Meilland
Daria Savytska
Leila Schiraz
Anna Skuratovski
Laura Spes
Lukas Thüringer
Moritz Franz Zangl