In den Hügeln in der Nähe meines Heimatdorfes wurden am Ufer des Flusses Spuren zweier neolithischer Siedlungen entdeckt, die seit dem 19. Jahrhundert erforscht werden.
Als Kinder fuhren mein Bruder und ich an heißen Sommertagen mit dem Fahrrad zu diesen Hügeln. Wir träumten oft davon, vor Ort eigene Ausgrabungen durchzuführen und zauberten aus den Artefakten, die wir im Lehm hätten finden können, eine fantastische Geschichte. Diese unsere Spiele haben meine Wahrnehmung der Zeit und des Ortes, an dem ich aufgewachsen bin, stark geprägt. Splitter aus der prä-historischen Zeit überlagern sich mit denen aus meiner Kindheit. Sie verschmelzen in meiner Erinnerung als Teil einer Zeit und eines Raums, in dem Fiktionales und Historisches miteinander verwoben sind.
Mit dieser Arbeit greife ich Objekte aus meiner Kindheit wieder auf und verwandle sie in zeitlose Fragmente. Tonobjekte, die mein Bruder und ich einst in der Erde zu finden hofften, formen wir nun aus der Erinnerung an eine imaginäre Zeit und schicken sie uns gegenseitig zu. Auf den Hügeln zu Hause arbeite ich wie ein Archäologe. Ich erforsche und verändere die gegenwärtige Landschaft, indem ich meine Erinnerungen durchforste und ein imaginäres Archiv aufbaue. Indem ich die Vergangenheit fiktiv rekonstruiere und der Realität eine phantasierte Erzählung gebe, blicke ich dorthin, wo der Fluss versteckt.